Elektrorad keine Lösung für lange Strecken

Mit einem Elektrorad liebäugle ich nicht erst seit meinem Ökotest alternativer Mobilitätskonzepte in 2009. Dabei habe ich mir bei der Testfahrt mit einem stärker motorisierten E-Bike eine Platzwunde am Kinn geholt, die mit drei Stichen genäht werden musste. Die Begeisterung war bis jetzt trotzdem ungebrochen.

Bergab oder auf der Ebene bringt der Elektromotor halbwegs geübten Radlern nichts mehr.

Bergab oder auf der Ebene bringt der Elektromotor halbwegs geübten Radlern nichts mehr.

Endlich hat meine Firma ein Betriebs-E-Bike gekauft. Leider ist es ein etwas unsportliches Damenrad geworden. Allerdings bei Weitem nicht so unhandlich, wie das Hollandrad, das ich 2009 getestet hatte. Außerdem hat das Tagblatt-Rad einen ziemlich großen Akku, der große Reichweiten ermöglicht. Die 15 Kilometer lange Strecke hat ihm jedenfalls trotz der kalten Witterung und der Rückfahrt nur etwa 30 Prozent seiner Kapazität gekostet.

Ziemlich enttäuscht war ich allerdings, als ich das E-Bike auf meinem Nachhauseweg durch den Wald getestet habe. Die Strecke führt anfangs unspektakulär durch Tübingen. Kurz hinter Lustnau beginnt aber der lange Anstieg, der sich bis wenige Kilometer vor Dettenhausen gnadenlos zieht – und der am Ende noch ein paar extra Steigungsprozente bereithält.

Ohne Motorunterstützung brauche ich für den Heimweg etwas unter eine Stunde. Dann komme ich allerdings auch ziemlich durchgeschwitzt und erschöpft an. Mit dem Elektrorad war ich überraschenderweise gerade mal zehn Minuten schneller. Und wie so oft von Medien und Werbung versprochen nicht ganz unverschwitzt. Allerdings etwas weniger nass und ein bisschen ausgeruhter.

Beim Weg zurück ins Büro am nächsten Tag holte ich mit dem Elektrorad gerade einmal drei Minuten rein. Auf dem Gefälle der Strecke ist man mit einem etwas sportlichen, normalen Fahrrad einfach deutlich schneller. Wahrscheinlich ließe sich mit einem E-Mountainbike noch etwas rausholen.

Für meinen Arbeitsweg jedenfalls ist der Zeitgewinn zur gering. Selbst mit ordentlicher Anstrengung schafft man es bergauf nicht, auf die maximal unterstützten 25 Stundenkilometer zu kommen. Bei etwa 15 km/h war bei mir an steileren Stücken Schluss. Ohne pendle ich wohl zwischen 8 und 13 km/h an diesen Stellen.

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