Wer mit dem Wohni reist, fährt umweltfreundlich

Mit einem Wohnmobil ist man näher dran an der Natur, aber was ist mit der Umweltbilanz der fahrbaren Urlaubsdomizile?

Mit einem Wohnmobil ist man näher dran an der Natur, aber was ist mit der Umweltbilanz der fahrbaren Urlaubsdomizile?

Normverbräuche jenseits von gut und böse und weite Strecken – wer mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen in den Urlaub fährt, kann es nicht gut meinen mit der Umwelt, ist doch klar. In meinem Fall lieg -tder Verbrauch des Wohnmobils zwischen 13 und 14 Liter auf hundert Kilometer. Auch mt einem Wohnwagen am Auto steigt der Verbrauch nennenswert an. Mancher Verbrauch wird gar verdoppelt – und das schon bei kleinen Anhängern.

Klimafreundlich reisen mit dem Wohnwagen

Urlaub im Caravan, vulgo Wohnwagen, ist nicht nur eine flexible Art Urlaub zu machen, laut Öko-Institut Freiburg soll sie sogar klimafreundlicher sein als ein Urlaubsflug. Auch im Vergleich zu Hotelübernachtungen schneidet die mobile Unterkunft in der Regel besser ab. Im Sommer entstehen pro Nacht im Wohnmobil etwa 1,5 Kilogramm CO2-Äquivalente statt rund 17 Kilogramm im Hotel. Der geübte Camper kann das gut nachvollziehen – immerhin spart man an Wasser, aber vor allem an Strom. Handtücher gibt es auch nicht jeden Tag neu. Viele Camper erzeugen ihren Strom mittlerweile sogar regenerativ – vorwiegend über Solarmodule auf dem Dach. In Auftrag gegeben hat die Studie übrigens der Caravaning Industrie Verbands e.V., das Öko-Institut in Freiburg ist hier aber über jeden Zweifel erhaben.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Öko-Instituts analysierten neben den Emissionen der Verkehrsträger bei der An- und Abreise sowie Vor-Ort die Treibhausgaswirkung von Übernachtung und Verpflegung. „Wir kommen zu dem Schluss, dass trotz technischer Fortschritte in allen Bereichen, der Urlaub im Wohnmobil eine umwelt- und klimafreundliche Alternative zu Fernreisen insbesondere mit dem Flugzeug bleibt“, erläutert Daniel Bleher, Projektleiter am Öko-Institut die Ergebnisse – schon 2007 hatte eine ähnliche Untersuchung den Campern Umweltfreundlichkeit attestiert.

Verkehr: Rückläufige Treibhausgasemissionen

Die Expertinnen und Experten sehen beim Verkehr eine Verbesserung der Treibhausgasemissionen aller betrachteten Verkehrsträger – Reisebus, Bahn, Flugzeug und Reisemobil. Außerdem erwarten sie bis zum Jahr 2020 weitere Effizienzsteigerungen und damit sinkende CO2-Emissionen. Für Pkw etwa können bis 2020 im Vergleich zu 2012 sinkende Emissionen um rund 20 Prozent angenommen werden. Die spezifischen CO2-Emissionen von Reisemobilen sinken im gleichen Zeitraum um voraussichtlich 15 Prozent. Der Grund hierfür ist die steigende Energieeffizienz von Pkw, die durch die EU-Gesetzgebung vorgeschrieben ist.

Betrachtet man die Ergebnisse von vier untersuchten Reisezielen (Rügen, Südfrankreich, Sizilien, Dolomiten), so zeigt sich, dass Reisen mit dem Wohnmobil und Stellplatzübernachtungen stets mit geringeren CO2-Emissionen verbunden sind als Reisen mit dem Flugzeug oder dem Pkw inklusive Hotelübernachtungen. Der Umweltvorteil fällt umso höher aus, je mehr Personen gemeinsam im Wohnmobil reisen und je kürzer die Wegstrecke zum Reiseziel ausfällt. Im Umkehrschluss sinkt der Umweltvorteil des Wohnmobils gegenüber Flugzeug und Pkw mit der steigenden Entfernung zum Urlaubsziel (Südfrankreich oder Sizilien).

Ein weiteres Ergebnis überrascht auch nicht – es geht immer noch genügsamer: Vergleicht man Wohnmobil-Reisen (mit Stellplatzübernachtung) mit Pkw-Reisen und Campingplatzübernachtung, so ergibt sich kein eindeutiger Vorteil von Wohnmobil-Reisen. Wenn nur zwei Personen reisen, verursacht die Variante Pkw + Campingplatz in allen untersuchten Fällen leicht niedrigere CO2-Emissionen. Was nicht auf den ersten Blick nachvollziehbar ist: Reisen vier Personen gemeinsam, so schneidet die Variante Wohnmobil + Stellplatz günstiger ab – da sind die Experten aus Freiburg sicher.

Ebenfalls eine günstige Klimabilanz weisen Busreisen auf. Das liegt vor allem am hohen Besetzungsgrad im Reisebus. Da sich die Emissionen auf viele Reisende verteilen, fallen auch die relativ „CO2-intensiven“ Hotelübernachtungen nicht so stark ins Gewicht wie zum Beispiel bei Flugreisen. „Die Reise mit dem Motorcaravan ist insgesamt gekennzeichnet durch geringe Emissionen pro Übernachtung. Vor allem bei kurzen Fahrten und naheliegende Ziele haben Urlaubsreisen mit dem Motorcaravan eine sehr günstige Klimabilanz“, sagt Bleher.

Die Inhalte dieses Blogposts basieren auf einer Pressemitteilung des Ökoinstituts.

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