Unter fünf Grad wird es kalt auf dem Spritsparroller - Geländewagenfahrer nehmen einem dann auch noch die letzte Motivation. Foto: Simone Hainz / pixelio.de
Bei unter zehn Grad ist es kein Vergnügen, morgens mit dem Roller CO2 zu sparen. Aber es sind doch etwa stolze fünf Kilogramm CO2 weniger, wenn das sparsame Auto stehen bleibt und der Arbeitsweg mit dem Spritsparroller zurückgelegt wird.
Aber es gibt Tage, da schwindet die Motivation, sich warm einzupacken und gefühlt als Michelin-Männchen auf dem Zweirad herumzuturnen. Manchmal auch erst auf der Strecke, so wie heute.
Nach ein paar Kilometern fing es schon an. Wie immer am Morgen stand am Waldparkplatz meines Schleichweges ein großer, fetter Geländewagen von Range Rover. Die Besitzerin parkt ihn immer dort, wenn sie mit ihrem Hund läuft. Auf dem Weg durch den Wald sollte man besser nicht rechnen, was ein Gasstoß in diesem Ungetüm an auf dem Roller leidvoll eingespartem CO2 unnötig verbläst.
Aber ganz Stuttgart ist überbevölkert von Geländewagen. Es sind unzählige, die einem jeden Tag im Stadtverkehr begegnen und die mit ihrem Fahrzeug der Umwelt und dem Klima ihren motorisierten Stinkefinger zeigen.
Und die das Gleiche machen, wie die Fahrer von Kleinwagen auch – im Stau stehen. Warum ich da von einem Auto mit unter sechs Litern auf einen Roller mit knapp über zwei Litern Verbrauch umsteige, wenn andere ein Vielfaches des Autoverbrauchs auf dem Tacho stehen haben, frage ich mich manchmal.
Das gute Gewissen beim Rollerfahren ist eine wunderbare Motivation für die alltäglichen vor allem wetterbedingten Einschränkungen – beim Stuttgarter Geländewagen-Boom fragt man sich aber, ob es nicht doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, was man da tut. Zwar muss irgendjemand anfangen, aber die Maßlosigkeit anderer macht hilflos.
