Eine Million zugelassene Elektroautos bis zum Jahr 2020 sind ein ambitioniertes Ziel in Deutschland. Da in den vergangenen Wochen immer mal wieder Zweifel gehegt wurden, ob die Bundesrepublik das schaffen kann, drängten sich Vergleiche zur aktuellen Situation geradezu auf.
Denn aktuell fahren nur 4500 Elektroautos auf deutschen Straßen herum. Heißt es. Immer wieder. Doch diese Zahl scheint überhaupt nicht zu stimmen. Und zwar nicht nur ein bisschen nicht, wie es bei Zahlen immer wieder vorkommen kann, sondern überhaupt nicht.
Das Manager Magazin hat online eine schöne „Zahlenhuberei“ zum Thema aufbereitet. Darin wird klargestellt, dass bei den 4500 genannten Elektroautos die Neuzulassungen dieses Jahres noch nicht eingerechnet sind. Es ist allerdings normal, dass statistische Werte immer nur zu ihrem Erhebungszeitraum gestimmt haben und zwar relevant (weil wohl eine vierstellige Zahl an Elektroautos 2012 zugelassen wurde) – aber eben nicht ungewöhnlich.
Schwerer wiegt – vor allem inhaltlich – dass Lastwagen nicht eingerechnet sind. Und davon gibt es laut Manager Magazin auch immerhin mehr als 1500 Stück. Da zum Beispiel für den Lieferverkehr in Städten Elektrofahrzeuge eine wichtige Alternative sind, ist es sträflich, das zu vernachlässigen. Und ein Peugeot Partner, den es als E-Version gibt, bekommt man mit großer Ladefläche auch als Lastwagen zugelassen.
Auch der Opel Ampera zählt nicht zu den Elektroautos, weil er mit einem Benzinmotor fahren kann. Über die Definition eines Elektroautos mag man streiten können, allerdings ist im Ziel von einer Millionen E-Autos in Deutschland dieser Typ Hybrid eingerechnet.
Am Ende kommen die Zahlenhuber auf eine stolze Zahl von immerhin 10.000 E-Fahrzeugen, die wohl in Deutschland zugelassen sind. Das sind 100 Prozent mehr, als derzeit überall verbreitet wird. Und wenn die Rechenspiele so bleiben müssen wir nur 500.000 Elektroautos als Zielmarke anpeilen, dann schaffen wir die Million.
