Nahwärme in Dettenhausen – Bio für alle (mit Schönheitsfehler)

Thomas Siepmann / pixelio.de

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Für alle Dettenhäuser Haushalte dürfte die Leistung des Biomasse-Kraftwerkes bei den Holzwerken Zimmermann wohl nicht reichen. Von einigen hundert Haushalten, die mit Nahwärme versorgt werden könnten, ist aber die Rede. Das ist schon eine ganze Menge.

Der Begriff Nahwärme darf hier nicht irritieren, denn Nahwärme ist rein rechtlich auch Fernwärme und bis zum Schulareal, also durch den halben Ort, wird die Wärme von den Holzwerken bis zur nächsten Heizperiode geschickt.

Ökologisch betrachtet hat die Geschichte in Dettenhausen aber einen riesigen Haken – im Gegensatz zum Vorzeigeprojekt aus dem Schwarzwald.

Verglichen wird das Dettenhäuser Projekt ganz gerne mit einer ähnlichen Aktion in Pfalzgrafenweiler. Auch dort, im Schwarzwald, läuft seit 2008 ein großes Holzkraftwerk und produziert Strom – und die Abwärme wird mancherorts zum Heizen verwendet. Die Anlage ist effizienter als manches normale Kraftwerk, weil per Kraft-Wärme-Kopplung Energie erzeugt wird und die dabei entstehende Wärme genutzt wird. Die Energieträger werden vor Ort gewonnen. Das ist aber nicht immer so.

Der Grundgedanke, dass Holzabfälle, die vor Ort anfallen, direkt verarbeitet werden, wäre der Idealfall der Nahwärme. In Pfalzgrafenweiler funktioniert das auch. In Dettenhausen nicht – hieß es zumindest noch im Januar 2011. Denn obwohl wir von einem holzverarbeitenden Betrieb reden, der mitten im Schönbuch steht, wird das Holz von außerhalb angekarrt – teils aus dem Elsass.

Bei der Regionalität hätten die Preisvorstellungen von Forst und Betreiber wohl auseinander gelegen, heißt es im Schwäbischen Tagblatt. Holzabfälle dürfen allerdings wegen des EEG nicht verbrannt werden. Bzw. dürfen sie schon – nur gibt es dann nicht mehr die entsprechend hohen Subventionen.

Leider kann auf die Dettenhäuser Nahwärme nicht verlinkt werden – die Genossenschaft hat noch keine Webseite. Deshalb verweise ich hier des guten Überblicks wegen auf die Berichterstattung im Schwäbischen Tagblatt:

21.1.2011: Hier wird der Schönheitsfehler in der Umweltbilanz beschrieben.

29.7.2011: Die Gründung der Genossenschaft

29.12.2011: Erste Versorgungstrasse in Dettenhausen geplant

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