Bei Partikelfiltern wäre mehr möglich gewesen

Die Partikelfilter für Diesel erreichen weit weniger als das, was technisch möglich ist. Und das, weil die Umrüstung auf die einfachere Variante etwas günstiger ist.

Auch mein Diesel fährt mit einem Partikelfilter. Dank einer grünen Plakette muss ich mich eigentlich nicht mehr als Öko-Sünder fühlen, wenn ich mit dem Auto durch eine Stadt fahre.

Mein Euro3-Diesel hat durch den Filter die Partikelminderungsstufe 2 erreicht, das heißt statt bisher erlaubten 50 mg Ruß pro Kilometer, sind jetzt nur noch 25 mg erlaubt. Und der Filter muss eine durchschnittliche Reduktion von 30 Prozent der Kleinteile erreichen. Effektiv dürfte mein Filter (HJS City-Filter) bei etwa 60 Prozent Wirkungsgrad liegen.

Wenn man allerdings den Werbeversprechen der Autohersteller glaubt, schaffen die mit ihren Filtern eine Reduktion von mehr als 90 Prozent. Da kommen also kaum noch Partikel raus. Bei aktuellen Grenzwerten von 5 mg/km (seit Euro 5 in 2009) ist so eine hohe technische Leistung auch erforderlich.

Warum schaffen dann die Nachrüst-Filter nur 50 bis 60 Prozent – und müssen sogar nur 30 Prozent schaffen? Weil die ungeregelten Filter die günstigste Möglichkeit sind… Man könnte auch geregelte Filter nachrüsten, die einen Wirkungsgrad von 90 Prozent erreichen würden. Statt 700 Euro für Filter samt Einbau würde die Installation eines geregelten Filters laut ADAC etwa 1200 bis 1500 Euro kosten.

Mit der besseren Technik, die zwar deutlich teurer, aber im Vergleich zum Wert eines Autos, nicht unbezahlbar ist, haben die Gesetzgeber eine wichtige Chance verstreichen lassen, die Innenstädte besser vor den Rußbombern bewahren zu können.

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