Alternative zu Nespresso-Kapseln: Mit Esprimo geht es auch umweltfreundlicher

Esprimo-Kapseln von der Ethical Coffee Company sind eine Alternative zu Nespresso-Kapseln.

Esprimo-Kapseln von der Ethical Coffee Company sind eine Alternative zu Nespresso-Kapseln.

„Müll hat einen Namen: Nespresso“, titelte das Futterblog Ende März über die Alu-Kapseln des Nespresso-Systems. Sehr unterhaltsam beschreibt Kabarettist Philipp Weber einen fiktiven Besuch in einem Nespresso-Shop in dem er dem unökologischen Kapsel-System auf den Zahn fühlt – bis der Verkäufer am Boden liegt. Das hilft allerdings nur, eine unökologische Kaufentscheidung zu verhindern. Wer schon eine Nespresso-Maschine besitzt, muss jetzt allerdings nicht mehr mit jedem Kaffee auch Alu-Abfall erzeugen. Es gibt eine Alternative. Esprimo heißt sie und wird jetzt auch von Rewe verkauft.

„Ich frage den Verkäufer, was so eine Stange mit Kapseln kostet. „10 Kapseln ungefähr 3,50 Euro!“ Ich überschlage im Kopf: Das heißt also 35 Cent pro Stück. Bei circa 6 Gramm Kaffee pro Kapsel. Das sind… Ich rufe begeistert aus: „Krass, das sind ja nur 60 Euro pro Kilo Kaffee!“ Er strahlt mich an. Ironie versteht er auch nicht.

Sind die Jungs irre? Für 60 Euro bekomme ich wilden, handverlesen Dschungel-Kaffee mit Öko-Premium-Siegel, der so fair gehandelt wurde, dass ein äthiopischer Kaffeesammler seine Kinder in Berlin Theaterwissenschaften studieren lassen kann.“

Sehr humorvoll geht Philipp Weber mit Kaffee-Preis, Ökobilanz und Ladenausstattung des Schweizer Unternehmens aus dem Nestlé-Konzerns ins Gericht. Am Ende entlockt er dem Verkäufer, dass es eine Alternative gebe. Kapseln, die wiederverwertbar seien.

Die Betron AG aus Konstanz vertreibt die Kapseln für das Nespresso-System, bei dem die Hülle nicht aus energievernichtendem Aluminium besteht, sondern aus angeblich kompostierbarem Material. In Ville-la-Grand an der Schweizer Grenze wird die Nespresso-Alternative hergestellt und enthält sogar fair gehandelten Kaffee. Trotzdem sind die Kaffee-Kapseln billiger.

Die Stiftung Warentest hatte in einem ersten Test kritisiert, dass die Kapseln nicht kompostierbar seien. Die EU-Norm „EN 13432“ bestätigt dagegen, dass sich die Kapseln der „Ethical Coffee Company“ zersetzen. Normen zur Kompostierbarkeit kennen Leser von Ökoalltag allerdings schon etwas genauer.

Nachdem die Umwelthilfe kritisiert hatte, dass die Bio-Tüten von Rewe und Aldi trotz Norm nicht kompostierbar seien, wurden sie aus dem Sortiment genommen. Manche Kommunen verbieten das Bio-Plastik im Biomüll. Eigene Erfahrungen haben das bestätigt. Trotzdem ist halbwegs organisches Material, das langsam zerfällt, immer noch besser als Aluminium.

Am Anfang hatte es mit den Bio-Kapseln Probleme gegeben, weil die Kapsel nur mit viel Kraftaufwand verwendet werden konnten. Mittlerweile sei das besser geworden, heißt es beim deutschen Vertreiber. Auch Stiftung Warentest beklagte, dass sich die Kapseln verklemmen würden.

In Tests heißt es außerdem, dass die Original-Kapseln besser schmecken. Stiftung Warentest schreibt, der Kaffee „schmeckt wässerig, nach Getreide und feuchter Pappe“. Schade, dass diese Alternative mit dem Geschmack der meisten Nespresso-Kunden nicht mithalten kann. Aber einen Versuch ist es in jedem Fall wert, die Tests bezogen sich auch alle auf die erste Version der Kapseln. Und wer den Kaffee als trinkbar einstuft, kann der Umwelt ziemlich viel CO2 ersparen.

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