Wenn der Kaminofen dauernd kalt macht

Ein Kaminofen macht drei Mal warm, heißt es. Im Wald fängt es an mit Bäume fällen, Meterstücke sägen und abtransportieren. Zu Hause ofentaugliche Stücke sägen, spalten und stapeln wärmt ein zweites Mal. Im Brennraum geben die Scheite ein drittes und letztes Mal Wärme ab.

Endlich habe auch ich einen Kaminofen im Wohnzimmer stehen. Dass die ersten zwei Wärme-Phasen dem Holz-Lieferanten einheizen, soll hier nicht Thema sein. Denn bei meinem Kaminofen ist alles anders. Er macht gleich drei Mal kalt.

Die erste kühle Brise brachte der Kamin, als er noch nicht da war. Das Loch in der Wohnzimmerwand und der heftig ziehende Kamin schafften es schon im mauen Sommer, den Raum kräftig abzukühlen. Immerhin war so von Anfang an klar, dass er später seinen Zweck erfüllen würde. Bis nach etlichen Wochen der Ofen stand, musste ein Handtuch im Loch vor der leider nicht justierbaren Klimaanlage schützen.

Seit der Ofen schön warm vor sich hinbollert, macht er aber auch noch kalt, wenn das Holz mal wieder ausgeht. Um neue Vorräte zu besorgen, muss man nämlich raus gehen. Daran ist nur schön, dass es im Innern bei der Rückkehr mollig warm ist.

Richtig ungemütlich wird es aber sicher im Winter. Der Ofen sorgt nämlich für ein so schön warmes Wohnzimmer, dass man nicht mehr aus dem Haus will. Seit die Temperatur im Wohnzimmer zwischen 22 und 25 Grad schwankt, ist es mir draußen immer zu kalt. Selbst der milde November kommt mir grausam frostig vor. Genügte mir früher bei neun Grad morgens eine dünne Jacke, bin ich mittlerweile mit dicker Jacke, Mütze und Handschuhen ausgestattet – und zittere doch vor Kälte.

Vielleicht taugt es nichts, nur auf die letzte Wärme des Holzes im Ofen zu setzen. So richtig warm macht der Kamin wohl erst, wenn man auch im Wald und beim Spalten wärmende Energie frei setzt.

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