Smart Grid und die Stromspeicherung

Windrad - Foto: Petra Bork / pixelio.de

Windrad - Foto: Petra Bork / pixelio.de

Im ebenfalls heute erstellten Blogpost zum Thema Elektromobilität wollte ich auch einen kleinen Abschnitt über mögliche Entwicklungen in der Energieversorgung beschreiben. Als Unterkapitel ist es dann aber doch so viel geworden, dass es einen eigenen Artikel verdient hat.

Ich bin überzeugt, dass die Energiewende und die Etablierung von Elektrofahrzeugen nur Hand in Hand funktionieren können. Wir können Windkraft bei Nacht nicht drosseln, so wenig wie wir im Sommer die Sonne kontrollieren können. Und für den überschüssigen Strom werden wir es nicht einfach haben, Speichermöglichkeiten wie Pumpspeicher zu bauen – das ist sehr teuer. Wenn wir von Smart Grid reden, dem intelligenten Stromnetz, braucht man sich nicht vormachen, dass das in einigen Jahren mal mit einem Kühlschrank funktionieren könnte.

Alte Geräte lassen sich in dieses intelligente Netz gar nicht richtig einbinden. Wir reden hier also von neuen Geräten. Und ein nagelneuer Kühlschrank in der sicher gehobenen Preisklasse der intelligenten Geräte wird dann wohl hoffentlich die Energieeffizienzklasse A+++ oder besser haben. Und bei solchen Minimal-Verbräuchen besonders intelligent Energiemengen zu steuern, ist selbst bei großen Mengen Humbug, weil die Auswirkungen extrem gering wären.

Wenn allerdings die ganze Nacht mein Auto in der Garage steht und dort der Akkuladung harrt, dann haben wir da etwas größere Möglichkeiten, die abgerufenen Strommengen zu steuern. Wir könnten hier also überflüssigen Strom tanken. Strom, der gerade im Überfluss produziert wird. Billig wäre der dann auch noch.

Diese Überlegung ist auf einfache Annahmen heruntergebrochen. Es ist so radikal vereinfacht  betrachtet auch nicht auszuschließen, dass in wenigen Jahrzehnten die heute verfluchten Nachtspeicheröfen wieder in Mode kommen. Überschüssige Energie wird bei Nacht dort geparkt und das dann gesparte Gas könnte in Kraftwerken flexibel nach Bedarf für die Stromerzeugung eingesetzt werden.

Um das Beispiel konkret zu machen: Es ist Winter, die Sonne scheint tagsüber nur ein bisschen, aber der Wind weht die ganze Zeit. Bei Nacht ist also genug Energie da, um auch Heizungen und Autos aufzuladen. Ein paar Pumpspeicher werden auch noch Energie versorgt.

Den Tag über steigt der Strombedarf stark an – wir reden hier ja nicht nur von Privathaushalten. Und nun verbrauchen wir die Windenergie quasi direkt, speisen zusätzlich ein bisschen Solarstrom ein und können, wenn das alles in den Zeiten mit Spitzenverbräuchen nicht mehr reicht, zusätzlich die Pumpspeicher einsetzen. Wenn das immer noch nicht genügt, schalten wir recht kurzfristig unser Gaskraftwerk hinzu.

So ließen sich fossile und erneuerbare Energien im gesunden Mix nutzen – gesund heißt hier vor allem mit erneuerbaren Energien. Wie viel sich davon wie schnell umsetzen lassen wird, steht in den Sternen. Der Atomausstieg fordert hier schnelleres Handeln. Das ist aber auch gut so.

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