Schlechter Strommix im Serverpark: Mit was läuft Ihre Cloud?

Wie die Energie in der Cloud gewonnen wird, hat Greenpeace untersucht. Foto: Paul-Georg Meister / pixelio.de

Wie die Energie in der Cloud gewonnen wird, hat Greenpeace untersucht. Foto: Paul-Georg Meister / pixelio.de

Etwas weniger als zwei Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland werden in Serverfarmen verbraucht. Das sind stolze 10 Terawattstunden im Jahr. Mit so viel Energie könnte man mehr als zwei Millionen typische EU-Haushalte ein Jahr lang versorgen. Zum Vergleich: In Deutschland werden pro Jahr 27 Terawattstunden Ökostrom verbraucht.

Es ist also eine ganze Menge, was an Energie für die Cloud verwendet wird. Und Greenpeace hat sich für zahlreiche Länder genauer angeschaut, wie der Strom produziert wird. Deutschland bekommt dabei gar keine so schlechte Beurteilung:

Germany has a strong renewable energy industry
and the government has strong supportive measures
for renewable energy development.23 IT companies
should indicate a preference for renewable energy in
their siting policy, and look to buy from smaller energy
providers that do not invest in coal or nuclear, such as
Lichtblick, Greenpeace Energy and Naturstrom.

Allerdings wird nicht alles, was wir in der Datenwolke speichern, oder dort an Rechenleistung anfordern, auch hier betrieben. Wer zum Beispiel einen skalierbaren, schnellen und günstigen Cloudserver braucht, greift oft auf Amazon zurück. Und wer hat nicht alles ein iPhone oder ein iPad, für die nicht nur bei der Produktion Strom verbraucht wurde, sondern die immer mit der Cloud verbunden sind.

Greenpeace stellt besonders den beiden, Apple und Amazon, ein schlechtes Zeugnis aus. Nur 14 Prozent (Amazon; Microsoft ebenso), bzw. 15 Prozent (Apple) des verwendeten Stroms stammen aus erneuerbaren Energien. Ganz weit abgeschlagen sind Oracle (7 Prozent) und Salesforce (4 Prozent).

Mit sehr positiven Werten können etwa Facebook (66 Prozent) und Google (39 Prozent) aufwarten. Die zwei Unternehmen mit den besten Werten sind Dell (56 Prozent erneuerbar; nur 6 Prozent Atomstrom) und Yahoo (56 Prozent erneuerbar; 15 Atomenergie). Die Zahlen für weitere Unternehmen gibt es auf Seite 7 der PDF-Datei.

Wie so oft können Konsumenten entscheiden, bei wem sie Strom verbrauchen. Auch wenn das bedeuten würde, beim nächsten Mal das iPhone links liegen zu lassen und doch lieber ein Handy von Google zu nehmen.

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