Mehrwegflaschen umweltfreundlicher als Einwegpfand? – jedenfalls nur schwer unterscheidbar

Ob Glas oder Plastik ist bei Flaschen vor allem Geschmackssache - im Wortsinn. Irritierend ist aber, dass Einwegflaschen nur schwer von Mehrwegflaschen zu unterscheiden sind.

Ob Glas oder Plastik ist bei Flaschen vor allem Geschmackssache - im Wortsinn. Irritierend ist aber, dass Einwegflaschen nur schwer von Mehrwegflaschen zu unterscheiden sind. Foto: BirgitH / pixelio.de

Wer Getränke in Kisten kauft, achtet oft nur darauf, ob er gerade Plastik- oder Glasflaschen auf den Einkaufswagen stapelt. Kunststoffflaschen sind nicht so geschmacksneutral wie ihre Pendants aus Glas – aber dafür leichter und sie zerbrechen nicht so schnell, das macht sie beliebt. Als Verbraucher muss man aber genau schauen, ob man in seiner Mehrwegkiste nicht etwa Einwegpfand nach Hause trägt.

Das Problem des Einwegpfands in Kisten ist nicht ganz neu, aber es verschärft sich. Zumindest gefühlt nimmt die Zahl der Einwegflaschen in Kisten immer mehr zu. Zu erkennen sind sie am Logo des Einwegpfandes (siehe Bild). Wer nicht genau hinschaut, kauft vielleicht etwas anderes als eigentlich gewollt. Früher hieß das System nur Petcycle und war fast gar nicht von Mehrwegflaschen aus Plastik zu unterscheiden. Mittlerweile prangt wenigstens das richtige Einwegpfand-Logo darauf.

Immer wieder wird verglichen, welches Verpackungsmittel umweltfreundlicher ist. Das Ergebnis hängt oft auch vom Auftraggeber einer Untersuchung ab. Tetrapack für Milch oder lieber eine Glasflasche? Während beim Tetrapack immer wieder neues Material für die Herstellung verbraucht wird, belastet bei der Flasche aus Glas vor allem der Wasserverbrauch beim Reinigen die Umwelt.

Der eindeutige Sieger des Zweikampfes war jedenfalls ein anderer: der Plastikschlauch. Er hat die beiden während ihres Kopf-an-Kopfrennens überholt. Er verschwand aber wieder vom Markt, weil ihn keiner wollte. Wahrscheinlich ist es auch ein bisschen Glaubensfrage, ob Glas oder Tetrapak. Die Entscheidung hat auch mit der eigenen Einstellung zur Wegwerfgesellschaft zu tun.

Nun kam schon vor wenigen Jahren die Getränkeindustrie und sagte, dass die Einwegpfandflaschen umweltfreundlicher seien. Das kritisierte die Deutsche Umwelthilfe wenige Monate später, weil Einwegflaschen „für jede Befüllung neu hergestellt werden und somit die Umwelt und das Klima unnötigerweise belasten“ würden.

Um Wasser mitnehmen zu können, setze ich auf Plastikflaschen, weil sie in der Tasche nicht zerbrechen. Allerdings ausschließlich auf Mehrweg. Denn solche gibt es auch. Will man mal eine neue Sorte ausprobieren, ist es teils schwierig, ein entsprechendes Wasser zu finden. Einwegpfand gibt es dagegen gar nicht. Ansonsten wird zu Hause selbst gesprudelt und im Büro aus Glas getrunken. Damit nicht aus Versehen Einwegpfand ins Haus kommt gilt: Augen auf beim Kistenkauf.

Ein anderer Aspekt beim Thema Plastikflaschen sind Schadstoffe. Der soll hier nicht weiter ausgeführt werden, aber auch nicht verschwiegen werden. Grund dafür, dass zum Beispiel Östrogene enthalten sein sollen, sind wohl die Weichmacher.

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