Keurig Kold: Der Kapsel-Irrsinn geht weiter

So wirbt Keurig Green Mountain für "Kold", eine Kapselmaschine für Limonade

So wirbt Keurig Green Mountain für „Kold“, eine Kapselmaschine für Limonade

Der unverschämt hohe Preis hat den Erfolg des Kaffees aus umweltschädlichen Aluminiumskapseln nicht verhindert. Wenn es schlecht läuft, wiederholt sich diese Geschichte bald bei Softdrinks. Zumindest in den USA hat das Unternehmen „Keurig Green Mountain“, sonst bekannt für Kapselkaffe, eine Art Kapselmaschine für Softdrinks vorgestellt – Keurig Kold.

Der Coca-Cola-Konzern springt auf und liefert den zuckerhaltigen Geschmack für den Automaten, der Limo ausspuckt. Für knapp fünf Dollar gibt es vier Portionen à 0,25 Liter. Im Restaurant würde man das als „kleine Cola“ bestellen. Macht umgerechnet einen Literpreis von derzeit etwa 4,50 Euro. Eine Literflasche Cola ist im Laden für etwa zwei Euro zu haben.

Ein Blogger hat das mal hochgerechnet und kommt mit den umgerechnet mehr als 300 Euro Anschaffungskosten der Maschine auf Gesamtkosten von 1800 Euro. Im ersten Jahr. Und das, wenn man vier Gläser am Tag trinkt. Was gerade mal einem Liter entspricht.

Aber das war – jenseits des Verpackungsmülls pro Glas – noch nicht das Ende des ökologischen Irrsinns: Weil das Gerät kühlen muss, schnellen auch die Stromkosten in die Höhe. Wer nicht zwei Stunden warten will, bis das Wasser auf vier Grad heruntergekühlt ist, wird die Maschine einfach laufen lassen. Das kostet Strom. Bis maximal 250 Watt zieht das Gerät aus der Steckdose.

Es gibt Alternativen

Wenn alle Konsumenten so kritisch sind, dürfte der Erfolg von Keurig cold ausbleiben.

Wenn alle Konsumenten so kritisch sind, dürfte der Erfolg von Keurig Kold ausbleiben.

Das Modell könnte funktionieren, ist zu befürchten. Nespresso hat es vorgemacht. Es gibt nichts zu schleppen und Geschmack nach Laune. Das klingt gut, nach Freiheit. Es gibt aber eine Alternative, mit der man eine ähnliche Bequemlichkeit erreicht. Denn der Ruf der Leitungswassers in Deutschland ist exzellent. Daran lässt sich anknüpfen.

Mit Wassersprudlern oder sogar Anlagen, die das Wasser blubbernd aus dem Wasserhahn kommen lassen, wird die Umwelt sogar geschont, denn es entfällt viel Logistik. Und obendrein wird gleich noch der Geldbeutel entlastet. Die Frage nach dem Geschmack lässt sich mit Saft gesund und lecker lösen. Saft gibt es in unzähligen Varianten, er hat normalerweise nur Fruchtzucker und er kommt im Idealfall CO2-freundlich von der Streuobstwiese aus der Region.

Und wenn am Ende der Literpreis verhindert, dass dieses System in Deutschland Erfolg hat, ist es mir auch recht. Beim Kapselkaffee war das aber nicht genug.

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